Im israelisch-palästinensischen Konflikt ist der Kampf um die Deutungshoheit von zentraler, wenn auch oft übersehener Bedeutung. Es geht um die Legitimierung eigener und die De-Legitimierung gegnerischer Positionen durch Sprache. Je nach Sprecherposition werden gleiche Sachverhalte ungleich bezeichnet - oder bezeichnen gleiche Wörter ungleiche Sachverhalte. Was die einen "Westjordanland" nennen , heißt bei anderen "Judäa und Samaria". Wer "Palästina" sagt, kann die palästinensischen Gebiete meinen - oder die ganze südliche Levante vom Jordan bis zum Mittelmeer. Um den politischen Konflikt zu verstehen, muss man sich auch mit den Sprechweisen der Beteiligten befassen - einschließlich des Ge- und Missbrauchs von NS-Vergleichen.
Michael Mertes, Jg. 1953, Autor, Publizist und literarischer Übersetzer, leitete nach Tätigkeiten im Bundeskanzleramt und der NRW-Staatskanzlei von 2011 bis 2014 das Auslandsbüro der Konrad-Adenauer-Stiftung in Jerusalem.
Referent: Michael Mertes
Ort: VHS Palais Walderdorff, Domfreihof 1 b, Trier
In Kooperation mit: Förderverein Autobahnkirche St. Paul, Wittlich,
Leserinitiative Publik-Forum e.V., Sparkasse Trier, Volkshochschule der Stadt Trier, Theologisches Quartett Trier e.V.
Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Der Eintritt wird an der Tageskasse erhoben.