Erosion politischen Vertrauens? :Zu einer Grundvoraussetzung der Demokratie
Mit den Stichworten einer "gespaltenen" bzw. "polarisierten" Gesellschaft oder der Feststellung des Verlustes des Zusammenhalts wird derzeit häufig die gesellschaftliche Lage in Deutschland beschrieben. Polarisierungsdiagnosen die typischerweise wechselseitiges Misstrauen feststellen, sind somit inzwischen allseits bekannt.
Was bedeutet politisches Vertrauen?
Es bedarf einer differenzierten Klärung des Begriffs, um das ebenso spannungsreiche wie ambivalente Verhältnis von Vertrauen und Misstrauen zu verstehen, die Konturen gegenwärtig erodierenden Vertrauens zu erfassen und die Signaturen einer politischen Vertrauenskultur zu skizzieren.
Martin Endreß. Jg. 1960, Professor für Allgemeine Soziologie an der Universität Trier, arbeitet seit vielen Jahren schwerpunktmäßig in der Vertrauensforschung. Er war Sprecher der Polizeistudie für das Land Rheinland-Pfalz und Sprecher der DFG-Forschungsgruppe “Resilienz”