Die meisten Menschen, die mit Kindern und Jugendlichen zu tun haben, möchten diese bestmöglich auf ihrem Lebensweg begleiten. Dies gelingt pädagogischen Fachkräften im Regelfall sehr gut! Eine besondere Herausforderung tritt allerdings auf, wenn Pädagogen mit traumatisierten Kindern und Jugendlichen zu tun haben.
Wenn ein psychisches Trauma besteht, sind die Kinder und Jugendlichen von einer seelischen Verletzung, einem Psychotrauma, betroffen. Mögliche Auslöser eines Traumas können z.B. das Miterleben von Kriegsereignissen, Flucht, Folter, sexuelle Übergriffe oder eine starke körperliche und/oder emotionale Vernachlässigung sein. Je nach Art und Umfang der Traumatisierung und je nach Alter und psychischen Voraussetzungen des Kindes können in der Folge unterschiedlich starke Symptome auftreten.
Die Fortbildung in Traumapädagogik befähigt die Pädagogen, wesentlich sicherer im Umgang mit den betroffenen Kindern und Jugendlichen zu sein. In enger Zusammenarbeit mit weiteren Experten (z.B. Fachärzten und Psychologischen Psychotherapeuten) kann das Kind bzw. der Jugendliche in der Folge umfassend betreut, unterstützt und begleitet werden.
Ziele der Fortbildung in Traumapädagogik:
Die Fortbildung vermittelt allgemeine Grundlagen der Psychotraumatologie und Traumapädagogik in Theorie und Praxis. Neben dem Erwerb von fachlichen und theoretischen Kompetenzen in Traumapädagogik setzen sich die Teilnehmer/innen in der kollegialen Fallsupervision mit ihren persönlichen und beruflichen Hintergründen auseinander und reflektieren so die erworbenen Kenntnisse und Fähigkeiten in der eigenen beruflichen Praxis.
Erlebnisaktivierende Vermittlungsmethoden und Selbsterfahrungsanteile sind Bestandteil der Fortbildung. Diese Fortbildung ist kein Selbsterfahrungskurs und keine Ausbildung in Therapie von Traumafolgestörungen. Eigene psychische Stabilität wird vorausgesetzt.
Grundlagen der ressourcenorientierten Traumapädagogik
Modul 1: Einführung in Grundbegriffe der Psychotraumatologie
- Definition: Was ist ein Trauma?
- Stress, Stressregulation
- kurzer Einblick in die Hirnphysiologie
- Belastungsreaktionen und Traumafolgestörungen
- Dissoziation, dissoziative Symptome
Termin: Dienstag, den 07. Oktober 2025, 09.30 Uhr - 17.30 Uhr
Modul 2: Ziele und Methoden der Traumapädagogik
- Traumapädagogik vs. Traumatherapie
- Notwendigkeit von Beziehung, aber auch von Abgrenzung für die traumapädagogische Arbeit
- Ressourcensuche
- Vermittlung von Methoden der Stabilisierung, der Distanzierung und der Reorientierung
- Achtsamkeitsübungen
Termin: Mittwoch, den 12. November 2025, 09.30 Uhr - 17.30 Uhr
Modul 3: Traumatisierung im Kindesalter
- Kinder in belastenden Situationen (entwicklungspsychologische Grundlagen)
- Einblick in die Bedeutung der Bindung in Belastungssituation von Kindern
- Den Kindern ein Leuchtturm sein: Edukation von Eltern und Angehörigen
- Methoden der Stabilisierung und der Ressourcenaktivierung von Kindern (körperliche Stabilisierungstechniken, kunsttherapeutische Übungen, heilsame Erzählungen, 10-Finger-Methode u.v.m.)
- Präventive Förderung der kindlichen Resilienz
- Intervention bei Verdacht auf Kindeswohlgefährdung
Termin: Dienstag, den 09. Dezember 2025, 09.30 Uhr - 17.30 Uhr
Modul 4: Trauma und Trauer
- Lebensbelastung durch Trauer
- Die Trauer von Kindern und Jugendlichen
- positive Beeinflussung durch Begleitung komplexer Trauerverläufe
- Umgang mit Schuld und Scham in Zeiten der Trauer
Termin: Dienstag, den 17. März 2026, 09.30 Uhr - 17.30 Uhr
Modul 5: Intervention in akuten Krisen
- akute Belastung und Traumatisierung
- Möglichkeiten der frühen Intervention
- Krisenmanagement
- mögliche Gefahren der frühen Intervention
Termin: Dienstag, den 19. Mai 2026, 09.30 Uhr - 17.30 Uhr
Modul 6: Fallsupervision in Kleingruppen
Termin: Mittwoch, den 20. Mai 2026, 09.30 Uhr - 17.30 Uhr
Modul 7: Selbstfürsorgemöglichkeiten und persönliche Ressourcen
- Veränderung der eigenen Persönlichkeit durch die Arbeit mit traumatisierten Menschen
- Persönlicher Anspruch und eigene Grenzen
- Gefahr der Sekundärtraumatisierung
- Schutzmechanismen und Ressourcenorientierung
- Methoden der Bewahrung der Psychohygiene
Termin: Dienstag, den 09. Juni 2026, 09.30 Uhr - 17.30 Uhr,
anschließend Zertifikatsverleihung
Leitung und Referenten/innen der Fortbildung:
Birgit Berwanger, M.A. Erziehungswissenschaften und Psychologie, Erzieherin, Traumapädagogin und Traumazentrierte Fachberaterin, Psychotherapeutin HPG, Coach;
Martin Berwanger, Dipl.-Theologe, Berufsschullehrer, Dozent an der Fachakademie für Sozialpädagogik, Krisen-, Resilienz- und Traumapädagoge, Supervisor, Coach;
Gabriele Centurioni, Dipl.-Theologin, Pastoralreferentin, Notfallseelsorgerin, Traumapädagogin;
Raphael Collinet, Dipl.-Theologe, Pastoralreferent, Traumapädagoge.
Teilnehmerzahl: 14 Personen
Kosten: 530,00 € (Kursmaterial und Kaffee/Tee incl.)
Ort der Veranstaltungen:
Schönstattzentrum
Reckingstraße 5, 54296 Trier
Tel.: 0651 - 39984
Anmeldeschluss: 31. August 2025
Anmeldung:
Katholische Erwachsenenbildung Fachstelle Trier
Weberbach 17, 54290 Trier
Tel.: 0651 - 993727-0, Mail: keb.trier@bistum-trier.de
Zielgruppen: Erzieher/innen, Krisenpädagog/innen, Beratungslehrer/innen, Schulpsycholog/innen, Schulsozialarbeiter/innen, Sozialpädagog/innen, Pädagog/innen, Psycholog/innen, (Jugend-) Seelsorger/innen, Lehrer/innen, Gesundheits- und Krankenpfleger/innen, Heilpädagog/innen.
Träger der Fortbildung:
Katholische Erwachsenenbildung Fachstelle Trier
Weberbach 17, 54290 Trier